Mein Neuer "Alter". Der Weg zum Auto!
- Freyja
- 14. Jan. 2019
- 4 Min. Lesezeit
Trigger Gefahr! Leute passt auf euch auf.
Trennung von alten Sachen. Freude aufs Neue? Stress Pur. Bericht über einen akuten Schub.
Ich möchte dir heute ein Einblick in mein chaotisches Dasein ermöglichen. Diese Ereignisse liegen schon ein paar Tage hinter mir. Ich konnte mich beruhigen und nach ein wenig mehr Schlaf als sonst, kann ich auch wieder anfangen normal zu denken. Im Schub brauch ich alle Kraft, um nicht in ein destruktives Verhalten zu fallen. Gehören Essanfälle auch dazu? Wenn ja, dann bin ich destruktiv, leider. Wir Frauen sind nun mal doof. Warum nur steigen wir denn nach so frustrierenden Tagen, in denen es kein Mas beim Essen gibt, gleich auf eine Waage? Damit stosse ich, teils doch bewusst, gleich ein weiteren Schub an. Ich werde dir keine Lösungen aufzeigen können. Habe es einfach ausgehalten, mit Hilfe. Dieser Bericht zeigt ein echt schwieriges Wochenende von mir.
Alles begann schon kurz vor Weihnachten. Ich bekam den Brief vom Strassenverkehrsamt. Mein „Zafira“, der mich nun viele Jahre auf der Strasse begleitet hatte, muss zur Prüfung am 3.1.19. Jeder Mensch ohne Störungen sieht es und macht sich keinen weiteren Gedanken. In meiner Realität begann ich schon den Stress zu spüren. «Kommt mein Auto durch die Prüfung. Was kostet, dass nun wieder? Was mach ich, wenn es nicht funktioniert. Woher nehme ich nun das Geld für ein anderes Auto. Werde ich es fahren können?» Kennt Ihr auch solche Momente? Diese Situationen machen mir immer Angst. Die Hände beginnen zu schwitzen, das Herz schlägt schneller. Und ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren. Natürlich unterstützt mich mein Freund. Doch nicht mal seine positiven Argumente stoppten den Film in meinem Kopf. Auch in den darauffolgenden Nächten wurde es nicht besser. Atemübungen halfen nichts. Ich fiel in altes Verhalten und leerte den Kühlschrank, mit dem kompletten Süssigkeiten Fach, jede Nacht aus neue. Immer mehr bauten sich die Spannungen in mir auf. Der Druck in den Weihnachtstagen machte es zusätzlich schwierig. Ich versuchte mich im Griff zu halten, um unsere Familienfeste nicht zu gefährden. In solchen Momenten habe ich Bachblühten Produkte, die homöopathisch mich beruhigen sollten. Auch gibt es immer wieder Lichtblicke, in diesen ich meine Probleme ausblenden konnte.
Am Silvesterabend beschlossen wir zuhause zu bleiben. Ich hatte Angst, dass ich mich unter den fremden Menschen nicht wohl fühlen könnte.
In den folgenden Tagen suchten wir nach einem kleinen Auto. Ich wusste nach der Probefahrt mit dem Transporter, dass ich mich nicht in Baden mit diesem riesigen Waagen bewegen wollte. Meine Finanzielle Situation ermöglichte mir kein Zweitwagen. So träumte ich ein wenig vor mich hin, schaute im Internet mal das eine oder andere Auto an. Ohne richtige Bemühungen. Wir, mein Freund und ich, redeten oft über meine Gefühlslage. Ich erzählte, dass ich mich mit meinem Zafira sehr wohl gefühlt habe. So wurde eigentlich klar, es gibt wieder ein solches Model. Irgendwann! Dieses Irgendwann war dann plötzlich da. Drei, zwei, eins, meins. Und der blaue Zafira war gekauft auf dem Internet. «Oh du heilige Makrele! Woher nehme ich nun auch noch dieses Geld?» fragte ich mich und zur Antwort bekam ich zu hören «lass es meine Sorge sein, freu dich nun!»
Ich habe kein gutes Selbstbewusstsein. Geschenke anzunehmen fällt mir immer schwer. Und nun bekam ich ein Auto, dass nach meinen Wünschen noch gekauft wurde.
«Bin ich es wirklich wert? Warum macht er es? Was wird er fordern? Wird er mir eines Tages Vorwürfe machen, weil nun sein Geld nicht reichen könnte?» Warum spielte mir mein Kopf so viele Sachen vor. Ich musste mich mit dem Gedanken anfreunden. In knapp 5 Tagen würde ich mein grauen Zafira eintauschen. Alles muss ausgeräumt sein für seine letzte Fahrt. Über mehrere Tage plagte ich mich schon mit einer kräftigen Migräne herum. Mir war echt nur noch zum heulen. Dass ich so an einem Auto hänge, hätte ich nie gedacht. Oder ist es doch einfach die Angst vor dem Neuen?
An Schlaf war nicht zu denken, auch wenn ich wusste, dass ich morgen doch meine sieben Sinne zusammenhalten muss, um das neue «Alte» Auto abholen zu gehen. Ich telefonierte Stunden lang mit meinem Schatz. Gut ist doch, dass er Nachts arbeitet. Nachts hab ich ja meist meine Probleme.
Als ich mich nun am Samstag, in mein leergeräumtes Auto setzte, war es vorbei mit meiner Beherrschung. Die Tränen flossen in Strömen über mein Gesicht. Mein erster Gedanke «Ich könnte ein Temesta brauchen!» Jeder weiss doch, damit darf man 4 Stunden kein Auto lenken. Natürlich halte ich mich immer daran, wie auch ihr? (Sarkastisch grinsen). Paar Minuten später fuhr ich auf dem Parkplatz meiner Werkstatt. Nun wurden die Nummernschilder abgeschraubt und ich verabschiedete mich von meinem geliebten Auto. Mir wurde erklärt, dass es normal ist ein paar Tränen zu verdrücken, beim Abschied eines Autos.
Als Randinformation, es war Anfang Januar. In der Autobeschreibung des neuen Wagens hiess es Sommer wie Winterreifen. Und wie der Zufall es wollte schneite es so richtig seit knapp 24 Stunden. Als wir nun mit dem Betrag bei dem Verkäufer eintraffen, stellten wir fest, dass dieses Auto noch immer Sommerreifen montiert waren. Ich versuchte die Fassung zu waren. Nach knapp 1 Stunde zusehen und warten bis der Mensch auf einem verschneiten Platz die Reifen gewechselt hatte, konnten wir los. Ich stellt noch fest, dass der Radio nicht läuft und das der Tank leer war. Ich hatte jetzt schon kein Vertrauen mehr zu diesem Auto. War es die richtige Entscheidung? Meine Gefühle überschlugen sich immer mehr und ich merkte wie ich alles in Frage stellte. Auch mich. «Wäre mein alter Zafira noch zu retten gewessen wenn ich ……!» Wir entschieden uns auf direktem Weg zurück zu unserer Werkstatt zu fahren, so dass jemand der Ahnung hat, diese Auto kontrollieren sollte. Zuhause griff ich dann zu meinem Notfall-Medi. Ich spürte mich nicht mehr. Meine Reserven waren komplett aufgebraucht. Mein Schatz nahm mich in Arm und meinte: »Ich bin stolz auf dich. Nun hast du ja Zeit dich an den neuen zu gewöhnen.» Ich legte mich ins Bett und heulte weiter vor mich hin, bis der Schlaf mich ins Land der Träume mitnahm.
Nach dem Wochenende bekam ich das Auto zurück. Mein Radio war ausgetauscht und alles war ok. Nun musste ich nur noch die Papiere umschreiben lassen.
Nun sind fast 14 Tage vergangen und ich habe mich daran gewöhnt. Auch ist nun mein Auto mit all dem Krimskrams wieder gefüllt, was ein Girliauto so braucht. Nun werden neue Abenteuer auf uns warten.
Danke, dass Ihr Geduld hattet um auf einen neuen Beitrag zu warten. Ich brauchte viele Anläufe, um diesen Blog fertig zu bekommen.






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